Estland – Wildes Baltikum

1. Tag: Schweiz – Estland – Matsalu-NP (-/-/A)
Nach Ankunft in Tallinn fahren wir zunächst an die Westküste bis zum Matsalu-Nationalpark. Hier beziehen wir ein Gästehaus in einer traumhaften Umgebung, nur unweit der Ostsee. Mit zahlreichen der Küste vorgelagerten Inseln und dem Oberlauf des Flusses Kasari ist er ein wichtiges Vogelschutzgebiet. Im Herbst und Frühling rasten hier unter anderem tausende Weisswangen- und Blässgänse. Bei einer Wanderung lassen sich Elche sichten, die im Mai hier reichlich junges Grün und ab September ihre Brunftplätze finden.
Übernachtung in einem Gästehaus im Matsalu-Nationalpark
Fahrzeit ca. 2 Std.

2. Tag: Ostsee-Robbentour und Inselwanderung (F/L/A)
Der heutige Tag ist den estnischen Inselwelten gewidmet. Mehr als 2200 Inseln gehören Estland, viele davon sind unberührt und unbewohnt. Wir fahren zunächst mit einer Fähre nach Hiiumaa, der zweitgrössten Insel Estlands und steigen hier in einen kleinen Fischkutter um, welcher uns zu den Kleininseln bringt. Vor den Inseln Hanikatsi und Saarnaki halten sich seltene Ringelrobben auf, die zur südlichsten Ostseepopulation gehören. Nicht scheu, schauen sie oft neugierig aus dem Wasser oder liegen auf Steinen in der flachen Ostsee. Vor der kleinen unbewohnten Insel Saarnaki legen wir an und gehen an Land. Wir besuchen die historischen Bauernhöfe und erkunden die umliegenden Wacholderwälder. Am Abend kehren wir auf das Festland zurück.
Übernachtung in einem Gästehaus im Matsalu-Nationalpark
Fahrzeit ca. 2 Std. / Bootsausflug / Wanderzeit ca. 1 Std.

3. Tag: Elchsafari im Matsalu-NP (F/L/A)
Heute sind wir im Matsalu-Nationalpark unterwegs, auf der Suche nach Elchen, Bibern und seltenen Vögeln. Im Delta des kleinen Flusses Kasari darf nicht gejagt werden, so ist eine Beobachtung der gewaltigen Elche auch am Tage sehr wahrscheinlich. Die Auen- und Schilfwälder des Nationalparks sind das wichtigste Rastgebiet im Baltikum während des nordischen Vogelzuges. Im Frühjahr und im Herbst ziehen Millionen Zugvögel durch, darunter fast die komplette Population nordischer Schwäne, Gänse und Kraniche. Auf den Wiesen im Delta und entlang der flachen Meeresbuchten können wir, besonders im Mai, eine Vielzahl an Orchideenarten und seltenen Blütenpflanzen bewundern. Am Nachmittag schippern wir auf dem Fluss Kasari.
Übernachtung in einem Gästehaus im Matsalu-Nationalpark
Fahrzeit ca. 1 bis 2 Std. / Bootsausflug / Wanderzeit ca. 2 Std.

4. Tag: Lagunenstadt Haapsalu und Soomaa-NP (F/L/A)
Am Vormittag besichtigen wir die Lagunenstadt Haapsalu, den ehemaligen Kurort russischer Zaren und des Komponisten Peter Tschaikowski. Besonders eindrucksvoll erscheinen der komplett aus Holz gebaute Bahnhof und die wuchtige Bischofsburg der Stadt. Am Nachmittag fahren wir in den Soomaa-Nationalpark, dem grössten Regenmoor-Nationalpark Europas. Das Wort «Soomaa» bedeutet Moorland und hier im Süden Estlands sind es vor allem riesige Regenmoore, die sich über einen längeren Zeitraum gebildet haben. Im Frühjahr kommt es infolge der Schneeschmelze zu regelmässigen Überschwemmungen, die von den Bewohner*innen als «fünfte Jahreszeit» bezeichnet wird. Die Bewohner*innen haben sich sehr gut an die sich ständig wechselnden Bedingungen angepasst und eine eigene Hochwasserkultur entwickelt, ohne ins natürliche Wasserregime einzugreifen.
Übernachtung in einem Gästehaus in der Nähe des Soomaa-Nationalparks
Fahrzeit ca. 2 Std. / Wanderzeit ca. 2 Std.

5. Tag: Kanutour und Moorschuhwanderung (F/L/A)
Am Morgen unternehmen wir eine Kanutour auf dem schönen Fluss Raunda. In bequemen Kanus passieren wir Biberburgen, uralte Zitterpappeln, Fichten und Eichen. Das Kuresoo-Hochmoor ist zehntausend Hektar gross und hat eine bis zu sieben Meter hohe Torfschicht. Es ist ein gewaltiger Süsswasserspeicher. Nur mit Moorschuhen haben wir die Möglichkeit, ins Moor vorzudringen und seine sehr spezielle Fauna und Flora kennenzulernen. Unter den Pflanzen finden wir viele spezielle Arten, die nährstoffarme Bedingungen bevorzugen. Wie Sonnentau, Zwergbirke, Rosmarinheide und die Moltebeere. Einen besonderen Reiz haben die Wälder, in denen der Dreizehenspecht und das Haselhuhn vorkommen. Hier können wir den imposanten Steinadler und das scheue Birkhuhn beobachten.
Übernachtung in einem Gästehaus in der Nähe des Soomaa-Nationalparks
Fahrzeit ca. 1 Std. / Kanutour / Wanderzeit ca. 2 Std.

6. Tag: Bärenbeobachtungen (F/L/A)
Etwa die Hälfte der über 700 wilden Bären Estlands leben in den Wäldern und Mooren im Nordosten des Landes. Um sie zu sehen, begeben wir uns am Nachmittag in das Alutaguse-Waldgebiet und beziehen dort eine komfortable und eigens dafür konstruierte Hütte. Die Bären sind sehr vorsichtig und lassen sich erst in der Dämmerung sehen. Während des Wartens erhalten wir Besuch von Marderhunden, Füchsen, Schneehasen und vielleicht auch von Elchen, die immer mal gerne bei der Hütte vorbeischauen. Daneben lassen sich Spechte und Eulen beobachten. In der Morgendämmerung haben wir zudem die grosse Chance, den seltenen Auerhahn zu sehen.
Übernachtung in der Bärenbeobachtungshütte in Alutaguse
Fahrzeit ca. 3 Std.

7. Tag: Mittelalterliches Tallinn (F/-/-)
Heute fahren wir nach Tallinn, Estlands Hauptstadt. Unser Hotel liegt direkt in der Altstadt. Am Nachmittag unternehmen wir eine zweistündige Führung. Sie geht durch die wohl intakteste mittelalterliche Stadt Europas, mit einem Strassenverlauf aus dem 13. Jahrhundert. Viele Häuser aus dem 15. Jahrhundert stehen noch in ihrer ursprünglichen Grösse und Form. Alle wichtigen Gebäude und Kirchen sind unversehrt.
Übernachtung im Hotel in Tallinn
Fahrzeit ca. 3 Std. / Stadtführung ca. 2 Std.

8. Tag: Rückreise (F/-/-)
Frühmorgens Rückreise (je nach Flugplan) oder noch Zeit zur freien Verfügung bis zum Abflug. Rückflug in die Schweiz oder individuelle Verlängerung in Tallinn.

Hinweise: F = Frühstück, M = Mittagessen, L = Lunchbox,   A = Abendessen.

Programm-, Unterkunfts- und Preisänderungen vorbehalten