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Nachhaltigkeit & Engagement
Tipps für nachhaltiges Reisen
Nachhaltiges Reisen bedeutet, bewusst unterwegs zu sein und dabei Verantwortung übernehmen: Für die Umwelt, die lokale Kultur und die eigene Zufriedenheit. Die «G.L.Ü.C.K.-Formel» von fairunterwegs bringt dies auf den Punkt. Nachhaltig reisen ist nicht nur gut für die Erde, sondern auch für das persönliche Wohlbefinden.
Die G.L.Ü.C.K.-Formel für faires Unterwegssein

G wie Gemächlich
Immer schön langsam und dazwischen einen Halt einlegen. Je langsamer Sie sich bewegen, desto mehr erleben Sie. Schon bei der Anreise. Wer zu Fuss, mit dem Velo, dem Bus, der Fähre oder dem Zug unterwegs ist, führt Gespräche, die es in keinem Podcast gibt, entdeckt Orte, die noch niemand verlinkt oder markiert hat und stösst viel weniger CO2 aus. Gemächlich unterwegs sein, heisst, sich Zeit lassen. Entsprechend bleiben Sie länger an einem Ort und Sie «erledigen» wenige Sehenswürdigkeiten – tauchen dafür aber richtig ein.
L wie Lokal
Buchen Sie Ihre Übernachtungen bei kleinen, familiengeführten Unterkünften, die den Menschen gehören, die dort leben. Kaufen Sie auf dem Markt ein anstatt bei internationalen Ladenketten und erstehen Sie Produkte, Mitbringsel und Reiseandenken aus der Gegend und vom lokalen Handwerk. Es geht noch lokaler: Schauen Sie den lokalen TV-Sender und essen und trinken Sie wie die Lokalen. Das Höchste des Lokalen ist, wenn Sie bei einer Gastfamilie leben, im Garten und der Küche mithelfen, Sie mit einheimischen Guides die Gegend erkunden oder ein Auto mit Fahrer*in mieten, anstelle eines Leihwagens.
Ü wie Überraschung
Planen Sie planlose Zeiten mit kurzen To-see-Listen ein. Machen Sie den Zufall zum Reiseführer: Zum Beispiel immer rechts abbiegen und Hotspots links liegen lassen und die Hochsaison gleich auch. Schauen Sie sich das an, was wenige anschauen: die Nebenstrasse oder das Ortsmuseum. Essen Sie ausserhalb des Hotels, im Restaurant in der zweiten Reihe, das auf keinem Portal bewertet ist. Durchbrechen Sie Ihre Erwartungen: Sprechen Sie mit fremden Leuten – übrigens auch daheim in der gewohnten Umgebung ein interessantes Experiment.
Das heisst nicht, dass Sie sich nicht auf Ihre ausgesuchte Destination vorbereiten sollen. Die lokalen Gepflogenheiten und Dos und Don´ts zu kennen, schützt vor unangenehmen Überraschungen.

C wie CO2-Ausstoss
Klimaerhitzung, Wasserknappheit, mit Dürren und Bränden, und die Abfallflut sind bedrohlich. Sie können etwas dagegen tun, gerade auf Reisen (siehe auch G und L):
- Gegen die Treibhausgasemissionen: Erst Flug umgehen und ÖV nehmen (bis 800 Kilometer). Wenn Flug, dann diesen auf Klimaverträglichkeit checken, Flug kompensieren und leicht packen.
- Gegen überhöhten Wasserverbrauch: Kein *****-Hotel aus Beton mit Klimaanlage, Pool in der Wüste, Golfplatz und englischem Rasen, dafür aber ein kleines, traditionell gebautes Hotel oder ein grosses Hotel mit Umweltzertifikat buchen.
- Gegen die Abfallflut: Mehrwegflasche und Jutebeutel einpacken, beim Plastiksack lächelnd abwinken; gebrauchte Batterien, Rasierklingen etc. heimnehmen; Lokalitäten mit kleiner Karte statt mit Riesenbuffet wählen.
K wie korrekter Preis
Eigentlich haben Sie es im Gefühl, wenn ein Preis nicht stimmt. 4-Sterne-Hotel mit Frühstückbuffet und Flug nach Korfu für 555 Franken? Da zahlt jemand drauf: das Personal, die Umwelt oder die öffentliche Hand. Zu billig ist verdächtig.
Wem die Faustregel zu simpel ist, der kann sich an Labels orientieren. Viele Labels kontrollieren die Arbeitsbedingungen und die Umweltmassnahmen der Anbietenden. Auch gibt es immer mehr Angebote und (Pauschal-)Reisen von Reiseveranstaltern, welche sich zertifizieren lassen. Das heisst, sie achten auf Menschenrechte, Umweltschutz und faire Bezahlung und lassen ihr Nachhaltigkeitsmanagement unabhängig überprüfen. Achtung: Was als Nachhaltigkeitsmassnahme nicht ausreicht, ist, soziale Projekte vor Ort zu unterstützen.
Nicht vergessen: Trinkgeld geben. Wenn im Reiseführer nichts anderes steht, sind zehn Prozent okay. Denn allzu oft ist das Trinkgeld der einzige Lohn. Umgekehrt ist Preisdrückerei unfair und die Rechnung unter der Hand, ohne Steuern, zu bezahlen, ist es auch. Und was bringt das?