Gesteinsformationen in der Weisse Wüste in Ägypten
Erlebnis Trekking Wüste

«Ein Mensch kommt nie gleich aus der Wüste raus, wie er reingegangen ist.»

Wenn einer weiss, dass das so ist, dann Christian Burkhardt. Er leitet für uns Wüstenreisen und ist seit rund vierzig Jahren in den Wüsten dieser Welt unterwegs. Aber was genau meint er damit? Und müssen Sie einem gewissen Reisetypen entsprechen, um überhaupt in die Wüste zu reisen?

Interview: Rahel Staudenmann, Content Managerin bei Nature Tours

Nature Tours: Über Wüstenreisen sagen wir, dass es Reisen voller Abenteuer, Entdeckungen und unvergesslicher Erlebnisse sind. Stimmst du uns zu?

Christian Burkhardt: Ja. Eine Wüstenreise ist sogar noch etwas mehr.

Wie meinst du?

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ein Mensch nie gleich aus der Wüste rauskommt, wie er reingegangen ist. Weil sich dort unser Horizont verändert und uns bewusst wird, wie klein wir Menschen eigentlich sind. Dieses Bewusstsein kommt, währenddem man durch die Wüste wandert oder reitet. Das hat etwas Meditatives.

Kannst du noch mehr auf das Meditative eingehen?

Man hängt Gedanken nach, die man im «normalen» Alltag nicht hat. Weil man komplett weg davon, dafür sehr präsent in der Wüste ist. Vor allem inmitten von Landschaften wie die in der Weissen Wüste in Ägypten zum Beispiel. Die gibt’s nirgends sonst auf der Welt. Was nichts mit dem Meditativen zu tun hat, gleichwohl spannend ist: Wir Menschen kommen eigentlich mit wenig Wasser aus. In der Wüste brauchen wir es allein zum Kochen und Trinken und nicht zum Duschen oder Baden.

Das bringt mich zum Thema Vorbereiten auf eine Wüstenreise. Hast du Tipps?

Auf das Abenteuer einlassen. Und offen sein. Zum einen für Unverhofftes, da wir mit Tieren unterwegs sind und mit dem Rhythmus der Karawane gehen. Zum anderen sollte man gruppenfähig sein. In der Wüste sind wir in der Kleingruppe unterwegs. Bei meinen Reisen waren oft Menschen dabei, die zum ersten Mal Teil einer Gruppenreise waren.

Und?

Sie waren begeistert. Ein gemeinsames Wüstenerlebnis scheint zusammenzuschweissen. Auch mit Menschen, die man sich vielleicht sonst nicht für eine Reise ausgesucht hätte.


Kannst du Wüsten-Reisende beschreiben?

Es sind sicher Menschen, die gerne etwas erleben und in der Natur unterwegs sind. Vielleicht sind solche darunter, die früher Bergtouren unternommen haben, nun aber aus körperlichen Gründen nicht mehr so unterwegs sein können. Für eine Wüstenreise muss man nicht topfit sein und man braucht keine top Kondition. Es sind eher ruhige Reisen, bei denen man zu sich finden kann.

Somit ist eine Wüstenreise altersunabhängig.

Ja, das kann man so sagen.

Wie sieht es mit «gefährlichen» Tieren in der Wüste aus?

Gleich vornweg: In meinen vierzig «Wüstenjahren» hatte ich noch nie Probleme mit gefährlichen Tieren. Die zwei gefährlichsten Arten, die Vipern und die Skorpione, sind nachtaktiv und sind am Tag nicht sichtbar. Was man nicht machen sollte, ist barfuss eine Düne runterlaufen. Die Schlangen warten dort auf Mäuse und reagieren, falls sie bei ihrem Beutefang gestört werden. In der Weissen Wüste in Ägypten leben nicht viele Tiere, weil es dort zu trocken ist. Füchse kommen vor, die sind aber nicht gefährlich, sondern herzig. Die Schuhe sollte man einzig bei Nacht gut verstauen. Die Füchse sind nachtaktiv und klauen sie gerne …


Kannst du mir noch was zum Thema Sicherheit in der Wüste sagen?

Von Nature Tours weiss ich, dass ihr laufend die Lage in den Reiseländern beobachtet und, falls es die Situation erfordert, ändert ihr die Reiserouten oder verzichtet auf die Durchführung von geplanten Reisen. Ich kann es wieder am Beispiel der Weissen Wüste erzählen: Dort habe ich mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Weil wir mit Einheimischen unterwegs sind und sogar von der Polizei überwacht werden. Die Menschen vor Ort sind einem nicht feindselig gestimmt.


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