Erlebnis in Bolivien: Die «Fiesta de la Virgen de Guadalupe» in Sucre

Die Strassen sind rappelvoll. Überall singen und tanzen Menschen. Bis in die frühen Morgenstunden. Und ich mittendrin. Mitten in der «Fiesta de la Virgen de Guadalupe» in Sucre.

Zu den Menschen gehören rund 40'000 Tänzer*innen, die fast alle aus Sucre kommen. Aber auch von anderen Regionen Boliviens reisen Tänzer*innen für den Festumzug an. Sie bilden die unzähligen Männertanzgruppen, Frauentanzgruppen und gemischten Tanzgruppen, die von Blechmusikgruppen und Gruppen mit Trommeln und Panflöten begleitet werden. Ihre Kleider, Hüte und Masken sehen sehr sorgfältig, teuer und aufwendig gemacht aus.

Neben den Tänzer*innen nehmen in diesem Jahr rund 150‘000 Zuschauer*innen an der Fiesta teil – ein grosses Volksfest mit Menschen in allen Altersklassen. Und was bei einer richtigen Fiesta nicht fehlen darf: Die Essens- und Getränkestände. 

Es gibt Tickets für die verschiedenen Tribünenplätze oder für einen Meter eines Strassenabschnittes. Ich habe keine Chance, vorab Tickets zu ergattern: Die Einheimischen übernachten zum Teil vor den Vorverkaufsständen und am Morgen gibt es meterlange bzw. strassenlange Warteschlangen. Aber keine Sorge, es ist möglich, kostenlos am Strassenrand (hinter den kostenpflichtigen Meterabschnitten) zu stehen und den Umzug so zu erleben.

Der Umzug sollte um neun Uhr morgens starten, jedoch wird es oft etwas später wie ich in Erfahrung bringe. Die Route ist mehrere Kilometer lang und der Festumzug endet im Stadtzentrum. Daher reicht es, wenn Sie ausschlafen und sich gegen elf/zwölf Uhr ein Plätzchen suchen.

Bis in die frühen Morgenstunden

Wie vorhin erwähnt dauert der gesamte Festumzug bis am frühen Sonntagmorgen. Erst so gegen vier Uhr wird es stiller auf den Strassen. Ähnliche Feste gibt es übrigens im Januar in La Paz (Las Alasitas) und der grösse Karneval in Bolivien findet im Februar/März in Oruro statt. Ich empfehle Ihnen, an den Festen beizuwohnen, wenn Sie exakt in der Zeit eine Bolivienreise planen. 

Zu einem guten Volksfest gehört gutes Essen. Darum ist es auch Teil von diesem Bericht. Das ein oder andere Gericht können Sie an den Strassenständen bekommen oder später unterwegs auf Ihrer Reise. 

Salteñas

Es ist ein typisches Frühstück für die Arbeiter in den Minen (Silberminen in Potosi zum Beispiel). Es ist eine Empanada mit einer saftigen Fleischfüllung mit Ei, Gemüse, Kartoffeln und Gewürzen. Die Empanadas sind praktisch für die Mineros, weil sie diese mit einer Hand essen können und sehr nahrhaft sind. Wenn Sie solche Empanadas essen möchten, müssen Sie sie schon am Morgen kaufen. Gegen Mittag sind sie oft schon ausverkauft.

Pique Macho

Das ist ein typisches bolivianisches Mittagsgericht mit Rindfleisch, Würstchen, Eier, Zwiebeln, Bier, Jalapeños, Tomaten und Pommes Frites. Sehr fein. Aber Achtung vor den Jalapeños, die sind sehr scharf.

Übrigens, für die Bolivianer*innen ist das Frühstück und das Mittagessen sehr wichtig. Am Abend essen die Einheimischen meistens nicht mehr so viel ist mir aufgefallen. 

Api und Buñuelos

Api ist ein süsses, dickflüssiges Heissgetränk, das besonders an kalten Morgenden beliebt ist. Die Basis des Api ist Maispulver, das mit diversen Gewürzen ergänzt wird. Zum bolivianischen Api wird meistens Buñuelos (frittiertes Gebäck) serviert.

... nicht nur die Mahlzeiten waren eine Freude, ich bin auch sehr auf das bolivianische Bier gestanden ;-)

Möchten Sie auch ein Fest in Boliven erleben und das Land entdecken? Ich berate Sie sehr gerne zu unseren Bolivien-Reisen.